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Lenz

Die einen sagten: wir hätten ihn gar nicht aufnehmen sollen, - die anderen: wir hätten ihn nicht so lange behalten, - und die dritten: wir hätten ihn noch nicht fortschicken sollen.

Lenz reist ins Gebirge und findet Unterkunft beim Ehepaar Oberlin. Doch Lenz plagen Unruhe, Erscheinungen, Angst. Er versucht ihnen mit Selbsttherapie zu begegnen, doch verliert sich immer weiter. Die ihn umgebenden Menschen suchen nach Wegen mit ihm umzugehen. Sie versuchen alles, um Lenz zu helfen, doch als dieser sich wiederholt versucht das Leben zu nehmen, sehen sie keinen anderen Ausweg, als ihn in die nächste Stadt zu transportieren.


Georg Büchner bediente sich der Geschichte und der Briefe des Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz und den Beobachtungen des Pfarrers Johann Friedrich Oberlin. Büchner entwirft in seiner Novelle einen Schlüsseltext zum modernen Menschen und stellt gleichzeitig die Frage nach der Verantwortung der Personen in seiner Umgebung. Wie behalten wir Zugang zueinander? Wenden wir uns ab? Reichen wir die Hand? Was hilft?

"Zwei Erzählstränge bietet Jonathan Heidorn in seiner klugen Inszenierung der Erzählung von Georg Büchner: die einer Gesellschaft, die mit sich selbst hadert, und die eines Fremden, dessen Idealismus ihn in den Wahnsinn treibt. (...) Zeugen treten auf, keine Zeitgenossen: Bernhard Conrad mit ironischer Distanz, Nicolas Matthews mit jugendlichen Eifer und Hajo Tuschy mit gebrochener Dringlichkeit reden sich in einen kühlen Rausch, der überraschend viel Platz für leise Komik bietet. Tolles Sprechtheater in empfindlich intimer Setzung."

Neue Presse

"Weil Regisseur Jonathan Heidorn die Bühne so platziert hat, dass sie Zuschauerreihen teilt, sieht man die Darsteller oft von hinten. Und so hört man sie auch. Manchmal verblassen die Stimmen. Oft überlagern sie einander auch – was einen schönen, fremden Klang ergibt. Es sind leise, drängende, ferne, nahe Stimmen. Das passt. Das fügt sich zu einem wunderbar zersplitterten Bild."

Hannoversche Allgemeine Zeitung

 

nach Georg Büchner
Regie, Sound Design & Video: Jonathan Heidorn 

Bühne & Kostüm: Sigi Colpe

Dramaturgie: Friederike Schubert

Schauspiel: Bernhard Conrad, Hajo Tuschy, Nicolas Matthews

Premiere: 18. März 2022, Schauspielhaus, Schauspiel Hannover

Fotos: Isabel Machados Rios

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