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Jeder stirbt für sich allein

 

„Der erste Satz unserer ersten Karte wird lauten: ›Mutter! Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet ‹" 

Otto und Anna Quangel sind ein Berliner Arbeiterehepaar, unauffällige Mitläufer in Hitlers Nazi-Staat. Doch als sie erfahren, dass ihr einziger Sohn an der Westfront gefallen ist, zerbricht in ihnen der letzte Rest an Vertrauen in das NS-Regime. Werkmeister Quangel beginnt, Karten mit Aufrufen gegen Hitler und seinen Krieg zu schreiben, die er gemeinsam mit seiner Frau in den Treppenhäusern von Berliner Häusern ablegt. Das Ehepaar träumt von einer ständig wachsenden Zahl an Gleichgesinnten, die früher oder später zum Sturz des Systems beitragen werden, ahnt aber nicht, dass man bereits ihre Spur verfolgt.

Hans Fallada entnahm den realen Fall einer Gestapo-Akte und schuf mit seinem letzten Roman eine eindringliche Darstellung des Widerstands der kleinen Leute.

„Immer wieder hält er die Maschinerie des Spiels an, zoomt hinein in das Gewimmel auf der Treppe, macht in knappen filmischen Szenen die Menschen sichtbar, bevor sie weiterziehen, Platz machen für eine der anderen Figuren. So entsteht ein Reigen, in dem sich Mentalitäten, Mechanismen und Verflechtungen aufdröseln, sich in den kleinen Leuten das große Ganze spiegelt. Ob der Einsatz gelohnt hat, ist am Ende nicht mehr die Frage. Hier geht es um die Haltung, auch bis in den Tod. Und man sieht in diesem beklemmenden, dabei immer wieder auch unterhaltsamen Abend das Monströs-Böse und wie es die Gesellschaft infiltriert. Aber auch die Kraft des inneren Widerstands. Danach ist erstmal atemlose Stille, bevor der Applaus losbricht.“ 

Kieler Nachrichten

„In einer Zeit, in der demokratische Werte wieder unter Druck geraten, erweist sich diese Inszenierung als hochaktuell und notwendig. Sie erinnert daran, dass Widerstand oft von den unscheinbarsten Menschen ausgeht und auch kleine Gesten des Protests ihren Wert haben – selbst wenn sie scheinbar erfolglos bleiben. Die Kieler Aufführung von „Jeder stirbt für sich allein" ist mehr als nur eine Theateraufführung – sie ist ein eindringliches Mahnmal gegen das Vergessen und ein Appell für Zivilcourage. Das Theater Kiel hat mit dieser Produktion ein wichtiges Zeichen gesetzt und bewiesen, dass Falladas zeitloses Werk auch heute noch seine volle Wirkungskraft entfalten kann.“

Stadtmagazin KIELerleben

"Ein beklemmendes Stück mit skurril komischen Momenten, ohne Happy End und mit tollen Schauspielern, die in eine Rolle nach der anderen schlüpfen. Es wird am Schluss heftig - "richtig ein Inferno", findet ein Zuschauer."

NDR 1 Welle Nord

„Was für ein Theaterabend! Zum Spielzeitauftakt im Kieler Schauspielhaus setzt Jonathan Heidorn mit seiner Inszenierung von Hans Falladas „Jeder stirbt für sich allein" ein Ausrufezeichen. Der 31-Jährige hat den knapp 700 Seiten umfassenden Roman in eine hochspannende Bühnenfassung gegossen. Sein kluges Regie-Konzept verzichtet auf dramatische Effekthascherei - das Publikum bedankte sich mit stehend dargebrachten Ovationen.“

Schleswig-Holsteinische Landeszeitung 

nach Hans Fallada

Regie & Sound Design: Jonathan Heidorn 

Bühne: Florence Schreiber

Kostüm: Annabelle Gotha

Dramaturgie: Tristan Benzmüller

Schauspiel: Yvonne Ruprecht, Imanuel Humm, Rebekka Wurst, Philipp von Schön-Angerer, Felix Zimmer,

Marius Borghoff, Marko Gebbert, Claudia Friebel, Ellen Dorn, Mischa Warken 

Premiere: 19. September 2025, Theater Kiel, Schauspielhaus

Fotos: Olaf Struck

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